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Gesundheit
Pharmazie als Diener der Menschheit
Seit Ende des 19. Jahrhunderts sorgen Impfstoffe und die ersten ursächlich wirkenden Medikamente für bahnbrechende Erfolge im Kampf gegen Infektionskrankheiten. So bekämpfen Antibiotika krankmachende Bakterien, und seit den 1960er-Jahren eliminieren Virostatika schädliche Viren. Viele – auch tödliche – Krankheiten haben seitdem ihren Schrecken verloren.



Gesundheit
Sieg über die Syphilis
Sie galt lange Zeit als Geißel der Menschheit und ...forderte noch im frühen 20. Jahrhundert weltweit Millionen Todesopfer: die Syphilis. Rettung brachte ab 1910 das Medikament Salvarsan, das erste chemisch hergestellte Antibiotikum. Mit ihm ließ sich Syphilis heilen, wodurch es in der Folge auch zu weniger Ansteckungen kam. Allein zwischen 1910 und 1915 sank die Zahl der Syphilis-Neuerkrankungen in Deutschland um 50 Prozent.



Gesundheit
Der Schlüssel zum Erfolg
Auch in der Pharmazie enthalten Erfolgsstorys mitunter ...seltsame Kapitel. So war Aspirin bereits 70 Jahre erfolgreich auf dem Markt, bis es der pharmazeutischen Chemie gelang, den exakten Wirkmechanismus wissenschaftlich zu entschlüsseln. Das vollbrachte der britische Pharmakologe John R. Vane 1971. Er fand heraus, dass der Aspirin-Wirkstoff, die Acetylsalicylsäure, die Bildung von bestimmten Prostaglandinen hemmt. Diese hormonähnlichen Botenstoffe sind im menschlichen Körper für Entzündungen und die Schmerzwahrnehmung verantwortlich. Mit dieser Entdeckung kam der Ruhm. 1982 wurde John R. Vane zum „Sir“, und er erhielt den Medizinnobelpreis für seine bedeutsamen Erkenntnisse, die eine Welle der vertiefenden Aspirin-Forschung lostraten.



Gesundheit
Wählerischer Wirkstoff
Bei seiner Suche nach einem Syphilis-Medikament entdeckte ...Paul Ehrlich, dass sich manche Zellen mit einem Farbstoff einfärben ließen, andere jedoch nicht. Darauf aufbauend entwickelte der Berliner Forscher das Prinzip der selektiven Vergiftung und einen auf Arsen basierenden Wirkstoff, der „wählerisch“ vorging: Er griff vor allem die Krankheitserreger an, kaum aber die gesunden Zellen. Nicht nur weil es viele Menschenleben rettete, war Salvarsan eine epochemachende Innovation. Es war auch eins der ersten chemisch-synthetischen Medikamente und das erste, das eine umfassende klinische Prüfung durchlaufen hatte.



Gesundheit
Viele auf einen Streich
Seit 1935 ist das Angebot gegen bakterielle Infektionen ...um eine Gruppe wirksamer Mittel reicher: Sulfonamide. Diese chemisch hergestellten Antibiotika hindern die Bakterien an der Bildung von Folsäure, die diese zu ihrer Vermehrung benötigen. Neu an dem Breitband-Medikament war, dass man nun eine ganze Reihe lebensbedrohlicher Infektionskrankheiten bekämpfen konnte. In den Folgejahren ging die Sterblichkeit beim Kindbettfieber und bei eitrigen Hirnhautentzündungen stark zurück. Lungenentzündungen enden seitdem nur noch selten tödlich. Aus einem bestimmten, von Gerhard J. P. Domagk entdeckten Sulfonamid-Typ entwickelte man auch das erste wirklich erfolgreiche Medikament gegen Tuberkulose, das aber schon lange von anderen Antibiotika abgelöst worden ist.



Gesundheit
Zufallsprodukt und Lebensretter
Mit verwundertem Blick entdeckte Alexander Fleming ...1928 einen der wichtigsten Arzneistoffe der Menschheit: das erste natürliche Antibiotikum. In einer Petrischale, so bemerkte der schottische Bakteriologe, gediehen die gezüchteten Bakterienkolonien nicht in unmittelbarer Nähe zu einem Pilz, der sich in die Schale geschlichen hatte. Den offenbar bakterientötenden Stoff, den der Pilz ausschied, taufte Fleming Penicillin. Er verhindert die Bildung von Verstrebungen in den Bakterien-Zellwänden. Ohne diese platzen die Bakterien, wenn sie wachsen. 1944 konnte Penicillin in den USA erstmals im großindustriellen Maßstab produziert werden – zunächst für im Zweiten Weltkrieg verwundete US-Soldaten. Bald darauf wurde es auch für viele Zivilisten zum Lebensretter.



Gesundheit
Die Tablette schlechthin
Sie ist so bekannt wie die Beatles und seit fast 100 ...Jahren der Inbegriff der wohltuenden Schmerzlinderung: die Aspirin-Tablette. Dabei startete Aspirin 1899 erst als Pulver, bevor die Acetylsalicylsäure in Tablettenform ihren weltweiten Siegeszug antrat. Aspirin wurde permanent weiterentwickelt und schaffte es ins Guinness Buch der Rekorde, auf den Mount Everest und 1969 sogar bis auf den Mond.



Gesundheit
Sichere Stopper
Gerinnungsfaktoren retten Leben! Bluterkranke, denen ...diese wichtigen Eiweißstoffe fehlen, müssen sich die Blutungs-Stopper medikamentös zuführen. Nur dann sind sie vor unstillbaren Blutungen geschützt. Früher wurden Gerinnungsfaktoren ausschließlich aus menschlichem Blutplasma gewonnen, doch kam es dabei zur Verunreinigung mit Viren. Etliche Bluter infizierten sich so mit dem HI-Virus – bis eine Innovation die Revolution bedeutete: 1993 wurde das erste Präparat mit dem gentechnisch hergestellten Gerinnungsfaktor VIII in Deutschland zugelassen. Heute können durch die Gentechnik mehrere Medikamente mit unterschiedlichen Faktoren hergestellt werden – ohne Infektionsrisiko für die Patienten.



Gesundheit
Allroundtalent gegen Schmerzen und noch mehr!
Aspirin ist nicht nur ein Schmerzmittel, das zudem ...fiebersenkend und entzündungshemmend wirkt – es schützt auch die Gesundheit von Herz und Gehirn. 1978 wurde erstmals der Nachweis erbracht, dass der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) das Verklumpen von Blutplättchen verhindert und somit die Gefahr von Schlaganfällen und Durchblutungsstörungen des Gehirns reduziert. Schon durch kleine Dosen kann das Schlaganfall-Risiko um 20 bis 50 Prozent gesenkt werden. Für Angina-Pectoris-Patienten sinkt das Risiko eines Herzinfarkts um ca. 50 Prozent. Gute Gründe für eine Zulassung von Aspirin als Herz-Kreislauf-Medikament in Deutschland im Jahr 1992.



Gesundheit
„Er wird heimkommen!“
Erst als in den USA ein Verfahren zur großindustriellen ...Herstellung von Penicillin entwickelt wurde, konnte es seinen Siegeszug antreten. Ab 1944 wurden verwundete Soldaten mit dem Antibiotikum behandelt. „Thanks to Penicillin ... He Will Come Home!", machte der Slogan den Angehörigen der GIs Hoffnung.
Historie


Aspirin hat es weit gebracht: Die Tablette gegen Kopf- und Muskelschmerzen gehörte bei der ersten Mondlandung 1969 zur Bordapotheke von Apollo 11.



Gesundheit
Zum Wohle des Menschen
Die Gentechnik verschafft vielen Menschen Heilung und Linderung. Gentechnische Verfahren ermöglichen wirksamere Medikamente, schonendere Therapieformen, aber auch sichere Produktionsprozesse sowie gleichbleibend hohe Arzneimittelqualitäten und -verfügbarkeiten. So profitieren zum Beispiel Mensch und Tier davon, dass Insulin nicht mehr aus den Bauchspeicheldrüsen von Rindern und Schweinen hergestellt ...wird. Diesen Job übernehmen seit 1982 Bakterien in großen Stahltanks.



Gesundheit
Hilfe im Einzelfall
Schwere und zugleich seltene Krankheiten sind ein doppelter ...Schicksalsschlag. Doch auch wer an einer „Orphan Disease“ leidet, d. h. an einer Krankheit, von der maximal einer von 2.000 Einwohnern betroffen ist, kann von moderner medizinischer Forschung profitieren. Ein Beispiel ist Morbus Pompe, eine seltene Stoffwechselkrankheit mit unter 100 Erkrankten in Deutschland, die die Atem- und Skelettmuskulatur schwächt und sogar tödlich verlaufen kann. Glykogen (eine Speicherform von Glukose) zerstört dabei die Muskeln, weil den Patienten aufgrund eines Gendefekts das Enzym zu seinem Abbau fehlt. Erst gentechnisch hergestellte Arzneien ermöglichten substanzielle Verbesserungen für die Betroffenen. Per Infusionen erhalten die Patienten heute ein gentechnisch hergestelltes Enzym.



Gesundheit
Insulin-Innovation
1982 war ein bedeutsames Jahr für Diabetiker. Zum ...ersten Mal wurde ein gentechnisches Arzneimittel in Deutschland zugelassen: gentechnisch hergestelltes Humaninsulin. Forschern war es gelungen, Coli-Bakterien durch Einsetzen eines bestimmten Gens zu fleißigen Insulinproduzenten zu machen. Seitdem kann Insulin unter Laborbedingungen in praktisch unbegrenzten Mengen und unabhängig von der Verfügbarkeit von Schlachttieren gewonnen werden. Bis dahin wurde das lebenswichtige Hormon aus Bauchspeicheldrüsen von Rindern und Schweinen hergestellt. Die Insulin-Innovation verhinderte einen Versorgungsengpass: Ohne gentechnisch erzeugtes Insulin hätten Schlachttiere ab etwa 1995 den weltweiten Bedarf der Diabetiker nicht mehr decken können.



Gesundheit
Neue Lebenskraft
Jeder von uns hat es in sich: Erythropoietin. Das in ...den Nieren produzierte Hormon – besser bekannt als EPO – regt die Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark an. Nierenschädigungen können jedoch die EPO-Produktion vermindern. Das führt zu Blutarmut, chronischer Müdigkeit und geringerer Leistungsfähigkeit.Durch eine Behandlung mit gentechnisch hergestelltem EPO können Dialysepatienten seit 1988 deutlich schonender als früher (mit wiederkehrenden Transfusionen) zu neuer Lebensqualität finden. Möglich wird das durch die Gentechnik. Ohne sie käme nur menschlicher Urin als Quelle für die EPO-Produktion in Frage. Doch man bräuchte 1,6 Millionen Liter davon – allein für die Jahresbehandlung eines einzigen Patienten.