Ein Windsurfer prescht übers Wasser.
Boardsports
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Wir bringen den Spaß an den Strand!

Captain James Cook muss ziemlich gestaunt haben, als er 1778 vor Hawaii zum ersten verbrieften Augenzeugen des Surfens wurde. Heute hat sich aus dem eleganten Gleiten ein milliardenschwerer Massenmarkt entwickelt, der auch in die Mode und Popkultur ausstrahlt. Nicht ganz unbeteiligt an diesem Boom: die Chemie mit ihren Material-Innovationen für alle Surferboys und -girls.

Innovationen

Ein Lifestyle schlägt Wellen

„Surfing USA“, wer kennt die unbeschwert geträllerten Songzeilen der Beach Boys nicht, dazu die Bilder von sonnenverwöhnten, lebensfrohen Athleten auf ihren Boards – ein Szenario, das zur weltweiten Blaupause eines sorgenlosen Lebens avancierte. Von Waikiki ausgehend, wo einst die Hawaiianische Königin vor den Blicken der Öffentlichkeit abgeschirmt wellenritt, suchte man in den 1930ern auf den ersten „Surfaris“ in Kalifornien nach immer neuen Küstenabschnitten. Die Surf-Manie zog ihre Kreise und schwappte in den folgenden Jahrzehnten über den gesamten Globus. Heute wird überall dort windgesurft und wellengeritten, wo Beaufortzahl und Küstengestalt Wind und Wellen garantieren.

Doch nicht nur die Popkultur trug den bewegenden Brettsport rund um die Welt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen neue Materialien auf den Markt, die das Surfen komfortabler, sicherer und individueller machten und den ursprünglichen Holzbrettern auf lange Sicht nur noch den Weg ins Museum beließen. In den 1960ern begann man außerdem, das Wellenreiten mit dem Segeln zu kreuzen. Heraus kam dabei das Windsurfen als jüngere Schwesterdisziplin. Beide Entwicklungen sind nicht denkbar ohne die Chemie. Denn selten haben von ihr entwickelte Kunststoffe, Verbundmaterialien, Hartschaumstoffe, Spezialkautschuke, Harze und Wachse so viel Spaß gemacht wie in Form von Surfboards, Masten, Segeln und Surf-Equipment.

Mit Surfbrettern könnte man ein Haus wärmedämmen

Für Surfboards gilt „Form follows function“ – und entsprechend folgen die Typ-Bezeichnungen den Einsatzzwecken: Wave, Freestyle, Slalom, Freemove, Freeride, Race, etc. Dazu existiert noch die Unterteilung in Long- und Shortboards. Für jeden Fahrstil, Strand und für jedes Fitnesslevel gibt es das passende Board. Eins haben alle gemeinsam: Ihr Kern besteht oft aus den Hartschaumstoffen Styropor (EPS) oder Polyurethan (PUR), die z. B. auch zur Fassaden- bzw. Dachdämmung verwendet werden. Diese leichten Materialien werden abwechselnd von Schichten aus PVC-Hartschaum und faserverstärkten Kunststoffen ummantelt. Meist verbindet Epoxidharz die Carbon-, Aramid-, Glas- oder Polyethylenfasern zu einem hochbelastbaren und leichten Verbundwerkstoff. Epoxidharze sind besonders wasserbeständig und sorgen für hohe Festigkeit. Nach dem finalen Schliff wird das Brett mit Acryl-Lacken oder einer robusten Folie aus ASA (Acrylester-Styrol-Acrylnitril) überzogen. Die Chemie wappnet also das geliebte Board für den Einsatz in der rauen Natur mit ihren aufreibenden Sandstränden, schroffen Felsküsten sowie aggressivem Salzwasser und intensiver UV-Strahlung.

Mehr als ein Zeitvertreib: Wellenreiten vereint Sport, Reisen und Naturerlebnis zu einem eigenen Lebensgefühl.

Auch wenn Surfen als naturnaher Sport gilt: Ohne Materialien von der Chemie geht nichts.

Wendige Bretter bringen den Spaß, Neoprenanzüge den Schutz.

Allein in Deutschland geben 450.000 Personen an, dass sie in ihrer Freizeit häufig surfen gehen.

Dazulernen im Urlaub: Surfcamps helfen bei den ersten Stehversuchen.

Windsurfer haben besondere „Mast-haves“

Gegenwärtig hält Antoine Albeau den Geschwindigkeitsrekord im Windsurfen inne – mit halsbrecherischen 98,7 km/h (53,27 Knoten). Für die Rekordfahrt des französischen Profi-Windsurfers wurde in Namibia eigens ein Bewässerungsgraben präpariert. Für ihn, aber auch für Anfänger, die sich über ihre ersten Stehversuche auf dem Baggersee freuen, gilt: Ein Windsurfer kommt ohne Aufbauten nicht aus. Mast und Segel samt Befestigung sind für ihn echte „Mast-haves“. Auch hier liefert die Chemie die Materialien. Die mit Latten versteiften Segel bestehen in der Regel aus zwei reißfesten und elastischen Polyester-Folien, zwischen denen eine Schicht aus Aramidfasern eingelagert ist. Diese drei Lagen werden unter Hitze und Druck zu einem hochstrapazierfähigem Segel verbacken, das auch im rauen Strandalltag seine Form dauerhaft behält. Masten gibt es in zwei Durchmessern, Standard Diameter Mast (SDM) und Reduced Diameter Mast (RDM). Letztere machen das Handling des Segels einfacher und wendiger. Beide bestehen im Optimalfall aus mit Carbonfasern verstärkten Kunststoffen (CFK), wobei die Art der Carbonfasern und ihr prozentualer Anteil im Material die Qualität und Preisklasse des Masts bestimmen. Bei gleicher Steifigkeit sind die CFK-Masten bis zu fünfmal leichter als ihre Pendants aus Metall.

Der „anzügliche“ Auftritt: ein Segen für Surfer

Surf-Beaus und -Beautys tragen stets braungebrannte Haut. Kratzer bekommt dieses Klischee spätestens dann, wenn man bedenkt, dass beileibe nicht alle Surfspots in warmen Gefilden liegen. Dann schützen Anzüge aus hochelastischem Synthese-Kautschuk, besser bekannt unter dem Markennamen Neopren, den Körper vor dem Auskühlen. Unzählige kleine Luftbläschen in dem 0,5 bis 8 Millimeter starken Material geben Auftrieb und wirken stark wärmeisolierend. Unterschiedliche Wandstärken und Anzugschnitte – Wet Suits gibt es in vielerlei Ausführungen (z. B. Steamer, Shorty, Springsuit) – erlauben den individuellen Kompromiss zwischen Bewegungsfreiheit und Schutz. Schutz nicht nur vor Kälte, sondern auch vor unsanften Begegnungen mit Felsen oder der Finne des eigenen Bretts. Als bequem zu tragende „Wärmepolster“ haben Neoprenanzüge schon die ein oder andere Erkältung verhindert, falls Hawaii nicht direkt vor der Haustür liegt.

Natürlich steckt die Chemie auch in vielen weiteren Spaßbringern für das Strandleben: etwa in der Sonnenschutzcreme, im Beachvolleyball und in der Bademode aus leichten, schnell trocknenden Kunstfasern. Natürlich auch in Sonnenbrillen gegen blendende Reflexionen – und mindestens so wichtig: für den coolen Look.

Kunststoff SonnenbrilleKunststoff SonnenbrilleKunststoff Sonnenbrille

Freizeit & Sport

Scharfe Sicht bei Sonnenlicht

Die Sonne macht gute Laune. Trifft ihr Licht jedoch ...auf Wasser- oder Schneeflächen, blendet es und die Augen ermüden schneller. Denn während Sonnenlicht diffus in alle Richtungen strahlt, dringen die von hellen Flächen zurückgeworfenen Lichtstrahlen von unten, also in senkrechter Richtung, ins Auge. Sonnenbrillen mit Polarisationsfilter eliminieren diese vertikalen, blendenden Lichtanteile. Eine Spezialfolie auf den Gläsern filtert mit engmaschigen Kristallketten störende Lichtanteile heraus.

Volleyball spielen ChemiefaserVolleyball spielen ChemiefaserVolleyball spielen Chemiefaser

Freizeit & Sport

Geballter Strandspaß

Zur allgemeinen Belustigung wird er bei Gluthitze geschlagen ...und in den Sand geschleudert. Und wahrt trotz dieser Handgreiflichkeiten die Form. Das Geheimnis des Beachvolleyballs ist sein cleverer Materialmix. Eine Blase aus synthetischem Kautschuk sorgt dafür, dass er die Luft nicht verliert. Stabil macht ihn eine Karkasse aus geflochtenem Nylongewebe, während die nachfolgenden Schichten aus Gummi und ultradünnem Mikrofaser-Vlies bestehen. Die Oberfläche aus Synthetikleder verbessert das Spielgefühl und das Flugverhalten des Balls.

Koffer aus dem Kunststoff PolycarbonatKoffer aus dem Kunststoff PolycarbonatKoffer aus dem Kunststoff Polycarbonat

Urlaub

Leicht zu tragen, hart im Nehmen

Die schönste Zeit des Jahres ist für ihn die härteste. ...Ihr Koffer erlebt während Ihres Urlaubs enge Schränke, kalte Frachträume sowie Stürze, Rempler und kilometerlange Förderbänder. Als treuer Begleiter trotzt er diesen Strapazen mit harter Schale. Und das Reisen macht er Ihnen auch noch so leicht wie möglich. Das funktioniert dank des 1953 in Deutschland entwickelten Kunststoffs Polycarbonat (PC): Dieser ist äußerst stabil, stoßfest und extrem hitze- und kältebeständig – also das ideale Material für Gepäck, das überall auf der Welt zu Hause sein soll. Im Vergleich zu anderen Kunststoffen und zu Aluminium ist er ein echtes Leichtgewicht – und kann so manchen Euro für Übergepäck sparen.

Urlaub

Gebräunt als ob nackt

Ein Problem, das FKK-Anhängerinnen unbekannt ist: ...Beim Sonnenbaden hinterlassen Bademoden ihre hellen Spuren auf der gebräunten Haut. Wer sich mit nahtloser Bräune zieren möchte, muss aber nicht gleich nackt baden. Möglich wird das durch Bademode mit spezieller Netzstruktur aus einem Polyamid/Elastan-Mischgewebe, das 1992 auf den Markt kam. Durch seine Poren lässt es zwei Drittel des Sonnenlichts auf die Haut durchscheinen. Badebekleidung, die so gewebt wurde, ist zudem atmungsaktiv und entspricht mit ihrer leichten Filterwirkung einem Lichtschutzfaktor von 4 bis 8. Neugierigen Blicken verwehrt das Material den Weg mit einer optischen Täuschung. Durch die Farbe, die auf die Badetextilien aufgedruckt wird, bleibt das menschliche Auge auf dem Stoff „hängen“ und kann nicht bis zu den nackten Tatsachen durchdringen.

Urlaub

Optimal vernetzt

Gegen Krankheiten, die durch Insektenstiche oder -bisse ...übertragen werden, kann man sich chemisch (Anti-Mücken-Spray, Insektizide) oder mechanisch (Moskitonetz) schützen. Seit Kurzem kombinieren neuartige Moskitonetze beide Ansätze: Direkt in die reißfesten Polypropylenfasern der Netze ist ein Wirkstoff eingearbeitet, der z. B. auch in Hundehalsbändern zur Insektenabwehr genutzt wird. Dieser ist auch nach 30 Wäschen noch wirksam. Damit übertreffen die Netze die Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zur Malariaprävention. Mehrere Millionen Netze werden in Kürze in Afrika einen wertvollen Beitrag zum Kampf gegen Malaria leisten, die immer noch zu den tödlichsten Krankheiten weltweit zählt.

Kinder beim FahrradfahrenKinder beim FahrradfahrenKinder beim Fahrradfahren

Freizeit & Sport

Immer mit im Spiel

Freizeit und Erholung zählen zu den Top-Wünschen der meisten Deutschen. Die Chemie macht unser Leben spannender, sportiver und spielerischer. 

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Freunde & Familie

Die Chemie bringt Menschen zusammen

Wenn man die Deutschen nach ihren Wünschen fragt, nennen viele „Mehr Zeit mit Freunden und Familie" an erster Stelle. Hier kommt die Chemie ins Spiel, denn ob kommunikativ oder räumlich: Menschen finden zueinander, weil Innovationen der Chemie es ermöglichen. 

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